Die Bergbaufolgelandschaft der Stadt Forst (Lausitz)
Informationen mit Stand Oktober 2024
- Ansprechpartnerin
- Der Tagebau Jänschwalde
- Eckdaten zur Forster Bergbaufolgelandschaft
- Der Klinger See
- Die übrige Forster Bergbaufolgelandschaft
- Aktuelles
Ansprechpartnerin
Seit Ende 2023 gibt es in der Forster Stadtverwaltung wieder eine fachkundige Ansprechpartnerin für das Thema Bergbaufolgelandschaft/ Klinger See.
Ansprechpartnerin:
Katrin Schön
Fachbereich Stadtentwicklung
Büro Cottbuser Straße 10
Tel.: 03562-989-421
E-Mail: k.schoen@forst-lausitz.de
Für Fragen und Anregungen zur Bergbaufolgelandschaft steht Frau Schön allen Bürgern und Bürgerinnen gern zur Verfügung.
Seit Ende 2023 gibt es in der Forster Stadtverwaltung wieder eine fachkundige Ansprechpartnerin für das Thema Bergbaufolgelandschaft/ Klinger See.
Ansprechpartnerin:
Katrin Schön
Fachbereich Stadtentwicklung
Büro Cottbuser Straße 10
Tel.: 03562-989-421
E-Mail: k.schoen@forst-lausitz.de
Für Fragen und Anregungen zur Bergbaufolgelandschaft steht Frau Schön allen Bürgern und Bürgerinnen gern zur Verfügung.
Der Tagebau Jänschwalde
Die Kohleförderung im Tagebau Jänschwalde ist Geschichte. Von 1974 bis zum Frühjahr 2024 gruben sich Eimerketten- und Schaufelradbagger in das Erdreich, nahmen die zwei Dörfer Weißagk und Horno vollständig sowie mehrere Gemeinde- und Ortsteile mit sich.
Solche Aufnahmen aus dem aktiven Tagebau Jänschwalde sind nun Vergangenheit:
Der „Braunkohlenplan Tagebau Jänschwalde“, untersetzt mit Abschluss- und Sonderbetriebsplänen, gibt die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die Bergbaufolgelandschaft vor. Dabei sind landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und wasserwirtschaftliche Nutzungsinteressen als auch Belange des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Erholung zu berücksichtigen.
Und so sieht momentan die Planung aus; sie ist in Teilen jedoch noch nicht abschließend bestätigt:
Eckdaten zur Forster Bergbaufolgelandschaft
Die Flächeninanspruchnahme durch den Tagebaubetrieb auf dem Hoheitsgebiet der Stadt Forst (Lausitz) beträgt 2.431 Hektar. Das sind rund 22 Prozent des Stadtgebietes.
Die Kohlebagger gruben sich bis zum Jahr 2000 durch Forster Erdreich.
Dem Tagebau weichen mussten die Orte bzw. Ortsteile:
Weißagk | im Jahr 1985/86 | mit 321 Einwohnern |
Klein Bohrau | im Jahr 1986/87 | mit 20 Einwohnern |
Klein Briesnig | im Jahr 1987/88 | mit 28 Einwohnern |
Der Weißagker Heimatpark an der Straße von Mulknitz nach Gosda und die Erinnerungsstätte Klein Bohrau am Feuerwehrgerätehaus in Bohrau erinnern an die verschwundenen Orte.
Weitere Informationen sind unter folgendem Link zu finden:
www.archiv-verschwundener-orte.de
Die Verantwortung für die Wiedernutzbarmachung obliegt
- der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) für den südlichen Bereich des Tagebaues mit dem Klinger See (= DDR-Altbergbau-Bereich)
- der Lausitzer Energie Bergbau AG (LE-B) für den nördlichen Bereich.
Der Klinger See
Schön anzuschauen ist er, doch der gesamte Klinger See einschließlich der Uferbereiche ist bergbaubedingt Sperrbereich und darf nicht betreten werden.
Blick von der Aussichtsplattform Klinge am Südufer nach Nordost auf Hoheitsgebiet der Stadt Forst (Lausitz):
Noch etwa 15 m Wasserhöhe bzw. ein Drittel der Wasserfläche fehlen dem Klinger See bis zu seinem geplanten endgültigen Ausmaß (Stand 10/2024).
Der See füllt sich nur sehr langsam, denn der Südrandschlauch Jänschwalde, wie seine bergmännische Bezeichnung ist, wird bisher (seit dem Jahr 2000) nur durch Grundwasseraufstieg geflutet.
Kaum ein anderer See im Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlenrevier braucht so viele Jahre, um seinen Endstand zu erreichen.
Derzeit finden Bauarbeiten für einem Wasserzulauf aus der Tranitz bei Kathlow-Mühle statt. Die Wasserfüllung des Klinger Sees soll damit künftig beschleunigt werden.
Ob der See vor 2040 von der Öffentlichkeit genutzt werden kann, ist nicht sicher.
Die spätere Nutzung des Sees ist für mehrere Nutzungsarten vorgesehen; genaue Angaben über die Möglichkeiten wird man erst nach Erreichen des Endwasserstandes treffen können.
Die Gemeinde Wiesengrund hat etwa 95 Prozent der See- und Uferbereiche erworben und beabsichtigt die spätere Nutzung der Flächen für Fischereiwirtschaft, Erholung und Naturschutz.
Die übrigen 5 Prozent (27 ha) erwarb die Stadt Forst (Lausitz) mit der Vorstellung, auch Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen und anzubieten. Ein etwa 600 m langer Uferstreifen am Nord-Ost-Zipfel des Sees mit seiner späteren Gesamtuferlänge von 19 km liegt auf Forster Stadtgebiet.
Der „unreife“ Klinger See ist gerade mit seinen bizarren Uferlinien für viele Besucher faszinierend.
Trotz der Uferzone, die nicht betreten werden darf, bietet der Klinger See schon jetzt auf Gosdaer Gebiet den Besuchern spannende Erlebnisse sowie Ruhe und Erholung in landschaftlicher Idylle. Es gibt hier
- einen 1,5 km langen, asphaltierten Radweg, der auch in das regionale und überregionale Radwegenetz eingebunden ist
- eine Aussichtsplattform mit Informationstafeln zu Geschichte
- Informationstafeln zur Bergbausanierung
- das Klinger Raubrittertor
- ein nachgebildetes bronzezeitliches Hügelgrab
- mehrere Rastplätze
- das Freilichtmuseum „Zeitsprung“, unter anderem mit einer Präsentation zum hiesigen Eem-Vorkommen.
Mehr Informationen sind unter folgenden Links zu finden:
Entdecken Sie schon jetzt die zugänglichen und freigegebenen Bereiche südlich des Klinger Sees, wo die Natur ihren Einzug unaufhaltsam hält.
Schön anzuschauen ist er, doch der gesamte Klinger See einschließlich der Uferbereiche ist bergbaubedingt Sperrbereich und darf nicht betreten werden.
Blick von der Aussichtsplattform Klinge am Südufer nach Nordost auf Hoheitsgebiet der Stadt Forst (Lausitz):
Noch etwa 15 m Wasserhöhe bzw. ein Drittel der Wasserfläche fehlen dem Klinger See bis zu seinem geplanten endgültigen Ausmaß (Stand 10/2024).
Der See füllt sich nur sehr langsam, denn der Südrandschlauch Jänschwalde, wie seine bergmännische Bezeichnung ist, wird bisher (seit dem Jahr 2000) nur durch Grundwasseraufstieg geflutet.
Kaum ein anderer See im Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlenrevier braucht so viele Jahre, um seinen Endstand zu erreichen.
Derzeit finden Bauarbeiten für einem Wasserzulauf aus der Tranitz bei Kathlow-Mühle statt. Die Wasserfüllung des Klinger Sees soll damit künftig beschleunigt werden.
Ob der See vor 2040 von der Öffentlichkeit genutzt werden kann, ist nicht sicher.
Die spätere Nutzung des Sees ist für mehrere Nutzungsarten vorgesehen; genaue Angaben über die Möglichkeiten wird man erst nach Erreichen des Endwasserstandes treffen können.
Die Gemeinde Wiesengrund hat etwa 95 Prozent der See- und Uferbereiche erworben und beabsichtigt die spätere Nutzung der Flächen für Fischereiwirtschaft, Erholung und Naturschutz.
Die übrigen 5 Prozent (27 ha) erwarb die Stadt Forst (Lausitz) mit der Vorstellung, auch Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen und anzubieten. Ein etwa 600 m langer Uferstreifen am Nord-Ost-Zipfel des Sees mit seiner späteren Gesamtuferlänge von 19 km liegt auf Forster Stadtgebiet.
Der „unreife“ Klinger See ist gerade mit seinen bizarren Uferlinien für viele Besucher faszinierend.
Trotz der Uferzone, die nicht betreten werden darf, bietet der Klinger See schon jetzt auf Gosdaer Gebiet den Besuchern spannende Erlebnisse sowie Ruhe und Erholung in landschaftlicher Idylle. Es gibt hier
- einen 1,5 km langen, asphaltierten Radweg, der auch in das regionale und überregionale Radwegenetz eingebunden ist
- eine Aussichtsplattform mit Informationstafeln zu Geschichte
- Informationstafeln zur Bergbausanierung
- das Klinger Raubrittertor
- ein nachgebildetes bronzezeitliches Hügelgrab
- mehrere Rastplätze
- das Freilichtmuseum „Zeitsprung“, unter anderem mit einer Präsentation zum hiesigen Eem-Vorkommen.
Mehr Informationen sind unter folgenden Links zu finden:
Entdecken Sie schon jetzt die zugänglichen und freigegebenen Bereiche südlich des Klinger Sees, wo die Natur ihren Einzug unaufhaltsam hält.
Die übrige Forster Bergbaufolgelandschaft
Das Landschaftsbild der Forster Bergbaufolgelandschaft auf festem Boden wird künftig großflächig von Windparks im Norden und einem Solarpark im Süden bestimmt. Sie sind Teil der Gigawatt-Factory der LEAG, die das Ziel verfolgt, bis 2030 Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von rund 7 Gigawatt unter maßgeblicher Nutzung des Flächenpotentials Bergbaufolgelandschaft zu installieren.
Windenergienutzung:
Westlich der Ortschaft Briesnig rotieren bereits seit 2018 fünf Windräder. In unmittelbarer Nachbarschaft geht 2026 der Windpark Forst-Briesnig II mit insgesamt 17 Windkraftanlagen in Betrieb, davon 12 Stück auf Stadtgebiet und 5 Stück auf Heinersbrücker Gemeindeterritorium.
Vorbereitungsarbeiten für Windpark Forst-Briesnig II westlich von Windpark Forst-Briesnig I:
Solarenergienutzung:
Der künftige Energiepark Bohrau wird eine Fläche von 408 Hektar einnehmen und ist damit größer als der Klinger See im Endstadium.
Eine weitere Photovoltaikanlage befindet sich im Bau: Auf der Böschung der Aschedeponie Jänschwalde I werden PV-Module auf einer Fläche von 40,78 ha (zum überwiegenden Teil auf Gemeindeterritorium Wiesengrund) errichtet.
Landwirtschafte Nutzung:
Momentan prägen Felder noch das Landschaftsbild der Forster Bergbaufolgelandschaft. Die rekultivierten Böden sind Grundlage einer ertragreichen Bewirtschaftung. Mit Errichtung des geplanten Energieparks Bohrau wird für die landwirtschaftliche Nutzung auf Forster Gebiet im Wesentlichen nur noch die Mitnutzung von Flächen im Bereich der Windparkanlagen und der angrenzenden Korridore verbleiben. Eine gleichzeitige Bewirtschaftung der PVA-Flächen (Agri-Photovoltaik) ist gegenwärtig nicht vorgesehen.
Forstwirtschafte Nutzung:
Lediglich eine kleinere Fläche auf Forster Gebiet zwischen Klinger See und künftigem Energiepark Bohrau an der Kreisstraße K7110 wird forstwirtschaftlich genutzt; hier wachsen Kiefern-, Laub- und Mischwälder heran.
Deponien
Die Aschedeponien und Gipsdepots Jänschwalde I und II liegen zum Teil auf Forster Hoheitsgebiet. Ihr Bestand ist langfristig gesichert. Der Betrieb der Photovoltaikanlage auf der Deponieböschung Depot Jänschwalde I bis zum Jahr 2049 vorgesehen.
Für das Depot Jänschwalde II wurde durch die LEAG im Juni 2024 ein Abschlussbetriebsplan vorgelegt, der noch nicht bestätigt ist. Die Wiedernutzbarmachung wird sich laut diesem bis zum Jahr 2096 erstrecken.
Malxetal und Düringsgraben:
Mit der Rückverlegung der Malxe zwischen Bohrau und Heinersbrück entsteht eine Renaturierungsfläche, die vorrangig der Entwicklung besonderer Biotope und damit dem Artenschutz dienen soll. Der Korridor wird eine Breite von bis zu 800 m aufweisen.
Der ebenfalls schon im Bau befindliche Düringsgraben wird außerdem zur Entwässerung der Innenkippe dienen und an die rückverlegte Malxe anbinden.
Das neue Malxetal ist bereits vorprofiliert; gegenwärtig finden Verdichtungsarbeiten im Umfeld des Flussbettes statt.
Die Wasserführung der (neuen) Malxe in den Heinersbrücker See ist frühestens ab 2050 nach Abschluss der Flutung der Bergbaufolgeseen zu erwarten.
Verkehrswege:
Zwischen Mulknitz und Grötsch wird eine öffentliche Straße als Ersatz für die bergbaulich in Anspruch genommene Kreisstraße K 7135 geschaffen.
Kippenverdichtungsarbeiten wurden 2021 dafür auf LE-B-Verantwortungsgebiet abgeschlossen; ein Dammkorridor wurde im ersten Halbjahr 2024 auf LMBV-Verantwortungsgebiet fertiggestellt. Für die Straßenverlegung ist die Einleitung eines separaten straßenrechtlichen Planverfahrens notwendig.
Mit der Inbetriebnahme der Straße ist vor 2029 nicht zu rechnen.
Bau des Dammkörpers nahe des Heimatparks Weißagk, nördlich davon der Windpark Forst-Briesnig I:
Die Realisierung einer weiteren im Braunkohlenplan verankerten öffentlichen Straßenverbindung zwischen Briesnig und Heinersbrück auf (teilweise) Hoheitsgebiet der Stadt Forst (Lausitz) ist vom Sanierungsverantwortlichen lediglich als Hauptwirtschaftsweg vorgesehen; der bislang nicht bestätigte Abschlussbetriebsplan Tagebau Jänschwalde – Überarbeitung 2024 - enthält die Option für den Ausbau als öffentliche Straße.
Freizeit/ Erholung/ Tourismus:
Die neuen Landschaften zur touristischen Profilierung nutzen, ist erklärtes Ziel des Landkreises und in regionalen und städtischen Entwicklungskonzepten festgehalten. Dabei ist der Tourismus nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor; er leistet einen großen Beitrag zur Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung.
Angebote für Freizeit, Erholung und Tourismus auf festem Boden in der Bergbaufolgelandschaft sind auf Territorium der Stadt Forst (Lausitz) noch rar.
Im Randbereich des Tagebaus wurde 2009 ein 2.660 Meter langer Radweg von Bohrau in südliche Richtung bis zum Heimatpark Weißagk errichtet. Zudem gibt es einige ausgewiesene Wanderwege im Briesnig-Bohrauer Tagebaurandbereich.
Der im Jahr 2005 errichtete Heimatpark Weißagk an der Kreisstraße K 7110 zwischen Mulknitz und Gosda ist nicht nur ein Gedenkort, sondern auch Infostätte für Natur und Landschaft.
Die Nutzung von Wegen und Flächen in der Forster Bergbaufolgelandschaft ist der Öffentlichkeit noch weitgehend verwehrt. Auch wenn Land- und Forstwirtschaft betrieben werden und betriebsinterne Verweilpunkte, Informationstafeln und Wegeausweisungen regelrecht zur Erkundung einladen, besteht ein Restrisiko für die Sicherheit der Kippenflächen.
Auf verschiedenen Internetseiten sind Radwegeverbindungen über nicht freigegebene Bergbaufolgeflächen und sogar Sperrgebiete ausgewiesen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Benutzung dieser Wege rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann und eine Gefahr für Ihr Leben ist!
Dies betrifft zum Beispiel auch die meisten Straßen- bzw. Wegeabschnitte, die für eine Umrundung des Klinger Sees notwendig wären, darunter auch die asphaltierte Trasse „Alte Salzstraße“.
Die Nachnutzung der Bergbaufolgeflächen hinsichtlich Freizeit/ Erholung/ Tourismus stellt gemäß Braunkohlenplan keine separate Nutzungsart dar ist der der Forstwirtschaft, Renaturierungsflächen und sonstigen Flächen (Straßen, Wege) zu integrieren.
Maßnahmen für die sogenannte Erhöhung des Folgenutzungsstandards – dazu gehören Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen im Tourismus - können auf der Grundlage der aktuellen Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern über die Finanzierung der Bergbausanierung finanziert werden. So wurden in der Vergangenheit in der Lausitzer und der mitteldeutschen Bergbaufolgelandschaft Investitionen für Campingplätze, Wasserwanderrastplätze, Schiffbarmachung von Kanälen, Seerundwege, Vereinsstätten etc. ermöglicht. Darüber hinaus kommen auch weitere Finanzhilfen wie z.B. aus der Förderrichtlinie Strukturentwicklung zum Lausitzer Braunkohlenrevier Land Brandenburg in Frage.
Doch zuvor wären auch die planerischen Grundlagen zu schaffen, sowohl für den Gesamtraum des Tagebaus Jänschwalde unter regionaler Betrachtung als auch kleinräumig.
In einem Arbeitspapier, das gegenwärtig im Fachbereiches Stadtentwicklung der Stadt Forst (Lausitz) erstellt wird, werden frühere Planungen aufgegriffen, Voraussetzungen und Vorstellungen/ Wünsche erfasst und ausgewertet. Hausinterne Stellen werden dabei eingebunden, ebenso Ortsbeiräte der betroffenen Forster Ortsteile, aber auch Nachbarkommunen und der Landkreis sowie erste Gespräche mit Eigentümern geführt. Beabsichtigt ist auch die Bürgerbeteiligung.
Das Arbeitspapier betrachtet u.a.:
- Anschluss an das regionale Radwegenetz (Der Landkreis Spree-Neiße hält eine Führungsrolle im Radtourismus. Das gesamte Gebiet des ehemaligen Tagebaus Jänschwalde ist vom Radwegenetz bislang ausgespart.)
- eine Ost-West-Verbindung durch den einstigen Tagebau auf Wirtschaftswegen, vorzugsweise entlang des künftigen Malxetales
- einen Rundweg um den Klinger See mit überwiegend Sichtbezug auf den Klinger See
- den Ausbau einer gefahrlosen Querung der Bundesstraße B 97 für Radfahrer (auf Gebiet der Gemeinde Neuhausen)
- eine (nahezu) autofreie Zufahrt (weg von der Kreisstraße K 7110 zwischen Mulknitz und Gosda) zum Forster Strand am Klinger See
- Aufbau eines ansprechenden Wanderwegenetzes
- die Wegeführung durch das künftige Malxetal bzw. entlang des Düringgrabens, auf attraktiven Waldwegen, Wald-Feld-Wegen, Wildkorridoren etc.,
- aufgewertet mit Lehrpfad- und Kunstelementen zu verschiedensten Themen (z.B. Bergbautechnik, Geologie, Erneuerbare Energie, Landwirtschaft, Wald, Natur), teils auf unüblicher Wegebeschaffenheit und mit modernen Medien ausgewiesen/vermarktet,
- ausgestattet mit Rast- und Schutzstellen sowie Aussichtspunkten
- Der Einbindung von Erinnerungsstätten an die devastierten Orte kommt eine besondere Bedeutung zu.
- Eine Reihe weiterer Angebote für Freizeit, Erholung, Tourismus wird ausgewiesen.
Das Landschaftsbild der Forster Bergbaufolgelandschaft auf festem Boden wird künftig großflächig von Windparks im Norden und einem Solarpark im Süden bestimmt. Sie sind Teil der Gigawatt-Factory der LEAG, die das Ziel verfolgt, bis 2030 Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von rund 7 Gigawatt unter maßgeblicher Nutzung des Flächenpotentials Bergbaufolgelandschaft zu installieren.
Windenergienutzung:
Westlich der Ortschaft Briesnig rotieren bereits seit 2018 fünf Windräder. In unmittelbarer Nachbarschaft geht 2026 der Windpark Forst-Briesnig II mit insgesamt 17 Windkraftanlagen in Betrieb, davon 12 Stück auf Stadtgebiet und 5 Stück auf Heinersbrücker Gemeindeterritorium.
Vorbereitungsarbeiten für Windpark Forst-Briesnig II westlich von Windpark Forst-Briesnig I:
Solarenergienutzung:
Der künftige Energiepark Bohrau wird eine Fläche von 408 Hektar einnehmen und ist damit größer als der Klinger See im Endstadium.
Eine weitere Photovoltaikanlage befindet sich im Bau: Auf der Böschung der Aschedeponie Jänschwalde I werden PV-Module auf einer Fläche von 40,78 ha (zum überwiegenden Teil auf Gemeindeterritorium Wiesengrund) errichtet.
Landwirtschafte Nutzung:
Momentan prägen Felder noch das Landschaftsbild der Forster Bergbaufolgelandschaft. Die rekultivierten Böden sind Grundlage einer ertragreichen Bewirtschaftung. Mit Errichtung des geplanten Energieparks Bohrau wird für die landwirtschaftliche Nutzung auf Forster Gebiet im Wesentlichen nur noch die Mitnutzung von Flächen im Bereich der Windparkanlagen und der angrenzenden Korridore verbleiben. Eine gleichzeitige Bewirtschaftung der PVA-Flächen (Agri-Photovoltaik) ist gegenwärtig nicht vorgesehen.
Forstwirtschafte Nutzung:
Lediglich eine kleinere Fläche auf Forster Gebiet zwischen Klinger See und künftigem Energiepark Bohrau an der Kreisstraße K7110 wird forstwirtschaftlich genutzt; hier wachsen Kiefern-, Laub- und Mischwälder heran.
Deponien
Die Aschedeponien und Gipsdepots Jänschwalde I und II liegen zum Teil auf Forster Hoheitsgebiet. Ihr Bestand ist langfristig gesichert. Der Betrieb der Photovoltaikanlage auf der Deponieböschung Depot Jänschwalde I bis zum Jahr 2049 vorgesehen.
Für das Depot Jänschwalde II wurde durch die LEAG im Juni 2024 ein Abschlussbetriebsplan vorgelegt, der noch nicht bestätigt ist. Die Wiedernutzbarmachung wird sich laut diesem bis zum Jahr 2096 erstrecken.
Malxetal und Düringsgraben:
Mit der Rückverlegung der Malxe zwischen Bohrau und Heinersbrück entsteht eine Renaturierungsfläche, die vorrangig der Entwicklung besonderer Biotope und damit dem Artenschutz dienen soll. Der Korridor wird eine Breite von bis zu 800 m aufweisen.
Der ebenfalls schon im Bau befindliche Düringsgraben wird außerdem zur Entwässerung der Innenkippe dienen und an die rückverlegte Malxe anbinden.
Das neue Malxetal ist bereits vorprofiliert; gegenwärtig finden Verdichtungsarbeiten im Umfeld des Flussbettes statt.
Die Wasserführung der (neuen) Malxe in den Heinersbrücker See ist frühestens ab 2050 nach Abschluss der Flutung der Bergbaufolgeseen zu erwarten.
Verkehrswege:
Zwischen Mulknitz und Grötsch wird eine öffentliche Straße als Ersatz für die bergbaulich in Anspruch genommene Kreisstraße K 7135 geschaffen.
Kippenverdichtungsarbeiten wurden 2021 dafür auf LE-B-Verantwortungsgebiet abgeschlossen; ein Dammkorridor wurde im ersten Halbjahr 2024 auf LMBV-Verantwortungsgebiet fertiggestellt. Für die Straßenverlegung ist die Einleitung eines separaten straßenrechtlichen Planverfahrens notwendig.
Mit der Inbetriebnahme der Straße ist vor 2029 nicht zu rechnen.
Bau des Dammkörpers nahe des Heimatparks Weißagk, nördlich davon der Windpark Forst-Briesnig I:
Die Realisierung einer weiteren im Braunkohlenplan verankerten öffentlichen Straßenverbindung zwischen Briesnig und Heinersbrück auf (teilweise) Hoheitsgebiet der Stadt Forst (Lausitz) ist vom Sanierungsverantwortlichen lediglich als Hauptwirtschaftsweg vorgesehen; der bislang nicht bestätigte Abschlussbetriebsplan Tagebau Jänschwalde – Überarbeitung 2024 - enthält die Option für den Ausbau als öffentliche Straße.
Freizeit/ Erholung/ Tourismus:
Die neuen Landschaften zur touristischen Profilierung nutzen, ist erklärtes Ziel des Landkreises und in regionalen und städtischen Entwicklungskonzepten festgehalten. Dabei ist der Tourismus nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor; er leistet einen großen Beitrag zur Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung.
Angebote für Freizeit, Erholung und Tourismus auf festem Boden in der Bergbaufolgelandschaft sind auf Territorium der Stadt Forst (Lausitz) noch rar.
Im Randbereich des Tagebaus wurde 2009 ein 2.660 Meter langer Radweg von Bohrau in südliche Richtung bis zum Heimatpark Weißagk errichtet. Zudem gibt es einige ausgewiesene Wanderwege im Briesnig-Bohrauer Tagebaurandbereich.
Der im Jahr 2005 errichtete Heimatpark Weißagk an der Kreisstraße K 7110 zwischen Mulknitz und Gosda ist nicht nur ein Gedenkort, sondern auch Infostätte für Natur und Landschaft.
Die Nutzung von Wegen und Flächen in der Forster Bergbaufolgelandschaft ist der Öffentlichkeit noch weitgehend verwehrt. Auch wenn Land- und Forstwirtschaft betrieben werden und betriebsinterne Verweilpunkte, Informationstafeln und Wegeausweisungen regelrecht zur Erkundung einladen, besteht ein Restrisiko für die Sicherheit der Kippenflächen.
Auf verschiedenen Internetseiten sind Radwegeverbindungen über nicht freigegebene Bergbaufolgeflächen und sogar Sperrgebiete ausgewiesen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Benutzung dieser Wege rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann und eine Gefahr für Ihr Leben ist!
Dies betrifft zum Beispiel auch die meisten Straßen- bzw. Wegeabschnitte, die für eine Umrundung des Klinger Sees notwendig wären, darunter auch die asphaltierte Trasse „Alte Salzstraße“.
Die Nachnutzung der Bergbaufolgeflächen hinsichtlich Freizeit/ Erholung/ Tourismus stellt gemäß Braunkohlenplan keine separate Nutzungsart dar ist der der Forstwirtschaft, Renaturierungsflächen und sonstigen Flächen (Straßen, Wege) zu integrieren.
Maßnahmen für die sogenannte Erhöhung des Folgenutzungsstandards – dazu gehören Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen im Tourismus - können auf der Grundlage der aktuellen Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern über die Finanzierung der Bergbausanierung finanziert werden. So wurden in der Vergangenheit in der Lausitzer und der mitteldeutschen Bergbaufolgelandschaft Investitionen für Campingplätze, Wasserwanderrastplätze, Schiffbarmachung von Kanälen, Seerundwege, Vereinsstätten etc. ermöglicht. Darüber hinaus kommen auch weitere Finanzhilfen wie z.B. aus der Förderrichtlinie Strukturentwicklung zum Lausitzer Braunkohlenrevier Land Brandenburg in Frage.
Doch zuvor wären auch die planerischen Grundlagen zu schaffen, sowohl für den Gesamtraum des Tagebaus Jänschwalde unter regionaler Betrachtung als auch kleinräumig.
In einem Arbeitspapier, das gegenwärtig im Fachbereiches Stadtentwicklung der Stadt Forst (Lausitz) erstellt wird, werden frühere Planungen aufgegriffen, Voraussetzungen und Vorstellungen/ Wünsche erfasst und ausgewertet. Hausinterne Stellen werden dabei eingebunden, ebenso Ortsbeiräte der betroffenen Forster Ortsteile, aber auch Nachbarkommunen und der Landkreis sowie erste Gespräche mit Eigentümern geführt. Beabsichtigt ist auch die Bürgerbeteiligung.
Das Arbeitspapier betrachtet u.a.:
- Anschluss an das regionale Radwegenetz (Der Landkreis Spree-Neiße hält eine Führungsrolle im Radtourismus. Das gesamte Gebiet des ehemaligen Tagebaus Jänschwalde ist vom Radwegenetz bislang ausgespart.)
- eine Ost-West-Verbindung durch den einstigen Tagebau auf Wirtschaftswegen, vorzugsweise entlang des künftigen Malxetales
- einen Rundweg um den Klinger See mit überwiegend Sichtbezug auf den Klinger See
- den Ausbau einer gefahrlosen Querung der Bundesstraße B 97 für Radfahrer (auf Gebiet der Gemeinde Neuhausen)
- eine (nahezu) autofreie Zufahrt (weg von der Kreisstraße K 7110 zwischen Mulknitz und Gosda) zum Forster Strand am Klinger See
- Aufbau eines ansprechenden Wanderwegenetzes
- die Wegeführung durch das künftige Malxetal bzw. entlang des Düringgrabens, auf attraktiven Waldwegen, Wald-Feld-Wegen, Wildkorridoren etc.,
- aufgewertet mit Lehrpfad- und Kunstelementen zu verschiedensten Themen (z.B. Bergbautechnik, Geologie, Erneuerbare Energie, Landwirtschaft, Wald, Natur), teils auf unüblicher Wegebeschaffenheit und mit modernen Medien ausgewiesen/vermarktet,
- ausgestattet mit Rast- und Schutzstellen sowie Aussichtspunkten
- Der Einbindung von Erinnerungsstätten an die devastierten Orte kommt eine besondere Bedeutung zu.
- Eine Reihe weiterer Angebote für Freizeit, Erholung, Tourismus wird ausgewiesen.
Aktuelles - Oktober 2024
Informationen:
Überarbeiteter Abschlussbetriebsplan Tagebau Jänschwalde
Am 01. August 2024 wurde durch die LE-B ein überarbeiteter Abschlussbetriebsplanes Tagebau Jänschwalde – Überarbeitung 2024 - beim Landesamt für Geologie, Bergbau und Rohstoffe (LGBR) vorgelegt. Die Stadt Forst (Lausitz) hat am 13.09.2024 dazu ihre Stellungnahme beim LGBR eingereicht.
Archiv verschwundener Orte zieht um
Am 14. September 2024 wurde das „Archiv verschwundener Orte“ am bisherigen Standort in Forst (Lausitz), An der Dorfaue 9, dauerhaft geschlossen. Es wird Teil der neuen Ausstellung des Brandenburger Textilmuseums Forst (Lausitz). Weitere Informationen unter www.forst-lausitz.de
Herbstidylle am Klinger See und am künftigen Windpark Forst-Briesnig II
Informationen:
Überarbeiteter Abschlussbetriebsplan Tagebau Jänschwalde
Am 01. August 2024 wurde durch die LE-B ein überarbeiteter Abschlussbetriebsplanes Tagebau Jänschwalde – Überarbeitung 2024 - beim Landesamt für Geologie, Bergbau und Rohstoffe (LGBR) vorgelegt. Die Stadt Forst (Lausitz) hat am 13.09.2024 dazu ihre Stellungnahme beim LGBR eingereicht.
Archiv verschwundener Orte zieht um
Am 14. September 2024 wurde das „Archiv verschwundener Orte“ am bisherigen Standort in Forst (Lausitz), An der Dorfaue 9, dauerhaft geschlossen. Es wird Teil der neuen Ausstellung des Brandenburger Textilmuseums Forst (Lausitz). Weitere Informationen unter www.forst-lausitz.de