Bürgerbeteiligung Das Forster Tuch

Das Forster Tuch Eine Stadt webt an der gemeinsamen Zukunft …
2003 bis 2004

Zwei aufgestellte Quader, an denen die Einzelwerke des "Forster Tuches" zusammengefügt wurden, im Hintergrund die Stadtkirche St. Nikolai
Einzelwerke des "Forster Tuches" zusammengefügt, im Hintergrund die Stadtkirche St. Nikolai, Fotograf: Gruppe Planwerk, Bildrechte: Gruppe Planwerk

Im Rahmen von Bürgerforen, Arbeitsgruppen, Befragungen und unterschiedlichen Projekten haben sich an diesem Projekt über 3000 Forsterinnen und Forster von Sommer 2003 bis Sommer 2004 beteiligt.

Ein Tuch, bunt zusammengesetzt aus 3000 Einzelstücken in verschiedenen Farben und Mustern, mit Botschaften und Zeichnungen versehen, gewoben, bedruckt und bemalt: Das Forster Tuch.

Dieses einmalige Tuch wurde nicht etwa von Künstlern entworfen:

Was hier miteinander verwoben wurde, sind die Vorstellungen der Menschen aus Forst. Teil für Teil wurde von ihnen entworfen und gestaltet. Tausende von ganz persönlichen Botschaften von Kindern, Frauen und Männern, Tausende von Bekenntnissen zu einer außergewöhnlichen Stadt.

Längst ist es mehr als ein Tuch!

Das Forster Tuch ist zu einem Symbol geworden. Ein Modell für das, was möglich ist, wenn die Menschen einer ganzen Stadt die Fäden selbst in die Hand nehmen und jeder seinen Teil zu einem gemeinsamen Ganzen gibt.


Forst macht Mut!

Das Forster Tuch ist weit mehr als nur das Tuch an sich. Es ist vor allem ein Mittel zur Kommunikation und Veränderung. In Forst (Lausitz) zeigen sich die Probleme vieler ostdeutscher Städte geradezu beispielhaft. Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Abwanderung, dadurch bedingter Leerstand und Abriss.


Was soll man tun?

Das Forster Tuch überträgt das Prinzip des Tuches – jeder gibt seinen Teil zu einem gemeinsamen Ganzen – auf vier wichtige Aspekte der Stadtentwicklung:

  • Stadtumbau
  • Wirtschaft
  • Jugend/Bildung
  • Deutsch-Polnische Beziehungen.

So wie jeder seinen Teil zum gemeinsamen Tuch gibt, gibt jeder seinen Beitrag zur Gestaltung des Zusammenlebens.

Die Ergebnisse dieser breiten Bürgerbeteiligung reichen von der Gestaltung der Freifläche Am Markt, neuen Impulsen für den Textilstandort Forst, Initiativen wie Kneipennacht, Bauernmarkt oder Kinderforum bis zu Einführung des Forster Tuches als Plattform für Stadtmarketing.

Begleitet und gemeinsam mit der Stadt Forst (Lausitz) initiiert wurde das Projekt von SPACEWALK - ein international tätiges Netzwerk von Künstlern, Wissenschaftlern und Pädagogen aus verschiedenen Kulturkreisen. SPACEWALK entwickelte und realisierte seit 1993 erfolgreich Projekte im öffentlichen Raum, vorwiegend in sozialen Brennpunkten. Die besondere und in verschiedenen Zusammenhängen erfolgreich umgesetzte Methode von SPACEWALK bestand darin, zusammen mit allen Beteiligten ein gemeinsames Drittes – ein kulturelles Projekt – zu entwerfen.

Dieses Projekt diente als Basis und Training für Eigeninitiative und bürgerschaftliches Engagement in verschiedensten Bereichen (sozial, städtebaulich, wirtschaftlich).

Mit diesem ungewöhnlichen Ansatz ist es gelungen, neue Impulse in unterschiedlichste gesellschaftliche Felder zu bringen.

Siehe auch www.gruppeplanwerk.de